Schulischer Teil: Hast du das G8-System an deiner Schule? Wenn ja, hast du nach
erfolgreichem Beenden der 11. Klasse den schulischen Teil der Fachhochschule erreicht. Bei der
G9-Regelung dagegen, welche in Zukunft wieder eingeführt wird, hast du den schulischen Teil nach der 12.
Klasse erreicht. Wichtig ist, dass die Halbjahre aufeinander folgen müssen, es darf also keine
zwischenzeitliche Pause, zum Beispiel durch eine andere Tätigkeit geben.
Fächer: Es müssen zwei Schulhalbjahre lang die Fächer Deutsch, Mathematik, eine
Fremdsprache, ein Fach aus dem gesellschaftlichen und ein weiteres aus dem naturwissenschaftlichen
Bereich belegt werden. Je nach Schule und Lehrangebot kannst du, bis auf die Hauptfächer, deine anderen
Unterrichtsfächer wählen. Aus weiteren Fächern werden höchstens zwei Schulhalbjahre angerechnet. Mit
deinem Zeugnis kannst du die erreichte schulische Fachhochschulreife nachweisen. Um den kompletten
Abschluss in der Tasche zu haben, musst du dich an den nächsten Teil heranwagen - den praxisbezogenen
Teil.
Praktischer Teil: Um den praktischen Teil der Fachhochschulreife zu erreichen, musst du
entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung (mindestens zweijährig) oder ein mindestens einjähriges
Praktikum absolvieren. Das Praktikum kann nicht aus mehreren bestehen. Dies muss außerdem innerhalb von
acht Jahren nach dem Erwerb des schulischen Teils vollzogen werden. Es besteht die Möglichkeit, den
schulischen und praktischen Teil gleichzeitig zu erwerben. Wenn du bereits einen solchen praktischen
Teil hinter dir hast, kann dieser vielleicht angerechnet werden, so zum Beispiel bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr.
Hier kannst du deine Fachhochschulreife nachholen
Wie bei dem Nachholen der anderen Abschlüsse über den zweiten Bildungsweg, gibt es auch bei der
Fachhochschulreife verschiedene Möglichkeiten. Wir zeigen dir, wo du diesen Abschluss nachholen kannst,
was du dafür erreichen musst und was deine anschließenden Möglichkeiten sind.
Berufskolleg: Auf dieser Schule kann der Abschluss einzeln (zweijährige Dauer) sowie in
Verbindung mit einem Berufsabschluss erlangt werden (dreijährige Dauer). Auf dem Berufskolleg sind
Schulabsolventen, welche ihren Abschluss in Vollzeit, und Berufstätige, die den Abschluss in Teilzeit
nachholen. Die Voraussetzung für das Berufskolleg ist mindestens ein Realschulabschluss (Mittlere
Reife). Die Schule bereitete dich auf die staatliche Prüfung vor. Die Auswahl einer Fachrichtung,
beispielweise die Fachrichtung Wirtschaft, kann insbesondere auf einem Berufskolleg aufgenommen werden.
Wenn du die Fachhochschulreife auf einem Berufskolleg nachholst, hast du unter bestimmten
Voraussetzungen auch Anspruch auf Schüler-BAföG.
Abendschule: Die Abendschule strukturiert den Unterricht wie folgt: Am Anfang besuchst
du einen Vorkurs, anschließend gibt es eine sogenannte Einführungsphase, worauf die Qualifikationsphase
folgt. Dieses Angebot wird meistens auch neben einer beruflichen Tätigkeit gewählt, da wie der Name der
Schule schon verrät, die Kurse abends stattfinden. Die Voraussetzung ist, dass man einen Haupt- oder
Realschulabschluss hat. Der Abschluss beeinflusst demnach auch die Dauer. Das Mindestalter für die
Abendschule beträgt 19 Jahre. Bei dieser Form der Schule handelt es sich um eine staatliche
Bildungseinrichtung. Aus diesem Grund fallen keine weiteren Gebühren an, zusätzlich gibt es
Fördermöglichkeiten wie Schüler-BAföG.
Volkshochschule (VHS): Der Ablauf an einer Volkshochschule (VHS) ist ähnlich wie auf
einer Abendschule in drei Phasen eingeteilt. Der schulische Teil kann an einer Volkshochschule nur durch
eine Prüfung erlangt werden. Es werden Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und einer
Fremdsprache vollzogen. Auf einer VHS zu lernen bedeutet, dass du im Selbststudium lernst oder in
speziellen Vorbereitungslehrgängen. Die Schulzeit (eineinhalb bis zwei Jahre) kann verkürzt werden, wenn
besondere Vorkenntnisse in Fächern wie Englisch vorhanden sind. Zugangsvoraussetzungen sind ein Alter
von mindestens 19 Jahren und die Zugangsberechtigung zur gymnasialen Oberstufe, kurz gesagt die Mittlere
Reife. Der Besuch ist, bis auf das Lernmaterial, an den meisten Volkshochschulen kostenlos.
Fernschule: Dieses Angebot richtet sich eher an erwachsene Lerner, welche bereits einen
Beruf ausüben. Die Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Berufsausbildung und/oder
Berufserfahrung. Da diese Gruppe oft schon Vorkenntnisse in bestimmten Bereichen wie zum Beispiel
Wirtschaft oder Gesundheit hat, können sie diese als Schwerpunkte wählen. Das Nachholen der
Fachhochschulreife über eine Fernschule ist kostenpflichtig. Die Dauer hängt davon ab, ob du mehr oder
weniger Zeit in das Lernen investierst.
Deine Möglichkeiten mit der Fachhochschulreife
Nachdem du die Fachhochschulreife erreichst hast, bietet sich die Möglichkeit eine Ausbildung zu machen,
bei der dieser Abschluss die Zugangsvoraussetzung ist. Der Erwerb der Fachhochschulreife trägt zu einer
großen Erweiterung des Allgemeinwissens bei und stärkt das Selbstbewusstsein sowie die Persönlichkeit.
Das Nachholen der Fachhochschulreife stellt Motivation, Willen und Leistungsbereitschaft heraus. Durch
einen hohen Schulabschluss sicherst du dir zudem gute Chancen bezüglich deines zukünftigen Gehaltes.
Wenn du ein Studium aufnehmen willst,
kannst du dies an deutschen Fachhochschulen und ausgewählten Universitäten machen. Der höchste
Abschluss, den du nach der Fachhochschulreife anstreben kannst, ist die allgemeine Hochschulreife
(Abitur).
Das Abitur – hole den höchsten Schulabschluss nach
Bist du mit deinem jetzigen Schulabschluss oder deinen Qualifikationen nicht zufrieden und willst einen
höheren Abschluss? Würdest du gerne über den zweiten Bildungsweg das Abitur nachholen, weißt aber nicht
genau, welche Möglichkeiten es gibt? Wir zeigen dir, was genau das Abitur ist, welche Voraussetzungen du
erfüllen musst, welche Einrichtungen Kurse anbieten und inwieweit dir das Abitur Perspektiven und
Vorteile auf dem Weg in deine berufliche Zukunft bietet.
Wann hast du das Abitur?
Wenn du dein Abitur, auch allgemeine Hochschulreife genannt, nachgeholt hast, verfügst du über den
höchsten Schulabschluss in Deutschland. Dieser beinhaltet jedoch nur einen schulischen Teil. Hierbei
musst du wissen, dass die Qualität und der Inhalt der Abiturprüfungen im Hinblick auf die Bundesländer
in den letzten Jahren kaum noch untereinander variiert. Die benötigte Zeit bis zum Abitur kann verkürzt
werden, wenn du vorherige Qualifikationen, wie beispielsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung,
vorweisen kannst. Zusätzlich ist entscheidend, welche Bildungseinrichtung du besuchen möchtest.
Hier kannst du das Abitur nachholen
Eine große Auswahl an Schulen oder Kollegs bietet das Nachholen des Abiturss an. Welche Besonderheiten
für dich auftreten können, welche Eigenschaften staatliche sowie private Schulen haben und was damit in
Verbindung steht, erläutern wir dir gerne.
Berufskolleg: Da das Abitur in Vollzeit nachgeholt wird, kommt ein Kolleg meist für
jüngere Menschen infrage. Der Ablauf erstreckt sich über eine dreijährige Schulzeit, in der du schon
nach einem Jahr die Fachhochschulreife erlangst. Nach zwei weiteren Jahren hast du dein Ziel erreicht.
Die Voraussetzungen, um das Abitur nachholen zu können, sind für dich mindestens der Realschulabschluss
sowie die Vollendung des 19. Lebensjahres. Eine Zugangsberechtigung erlangst du außerdem, wenn du eine
berufliche Ausbildung abgeschlossen oder eine nicht weniger als zweijährige berufliche Tätigkeit
ausgeübt hast. Berufskollegs gibt es nicht in allen Bundesländern. Sie stehen unter staatlicher Leitung,
sodass keine weiteren privaten Kosten für dich anfallen und du sogar Schüler-BAföG beantragen kannst.
Abendschule: Eine sehr verbreitete Alternative ist der Unterricht an einer sogenannten
Abendschule. Wie der Name schon erahnen lässt, findet dein Unterricht zumeist abends oder an Wochenenden
statt. Trotz der relativ großen Stundenzahl wird selbstständiges Lernen auf dem Weg zum Abitur von dir
erwartet, was natürlich durch Tipps der Lehrenden ergänzt werden kann. Außerdem musst du als künftiger
Schüler einiges beachten. Mindestvoraussetzung ist die Mittlere Reife. Dir wird außerdem nahegelegt, in
mindestens einer zweiten Fremdsprache Grundkenntnisse zu besitzen. Das soll dich jedoch nicht
abschrecken, da vor allem in größeren Städten ausreichend Angebote zum Nachholen einer Fremdsprache
angeboten werden. Hinsichtlich der Finanzierung ist für dich wieder entscheidend, welche Abendschule
infrage kommt. Private Schulen musst du in der Regel selber zahlen, an einem staatlichen Abendgymnasium
fallen hingegen lediglich Beschaffungskosten für Lernmaterial an.
Volkshochschule (VHS): Die Volkshochschule, auch VHS genannt, bietet dir neben dem
Abitur viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Da der Unterricht meist abends und an Wochenenden stattfindet,
kann die Vorbereitung parallel zur Berufstätigkeit erfolgen. Je nach Volkshochschule variieren die
Zugangsvoraussetzungen sowie die Ausgestaltung des Unterrichts. Die Betreuung gestaltet sich für dich
wie eine Mischung aus Fernschule und Abendschule, da der betreute Unterricht durch einen hohen Anteil an
Selbststudium ergänzt wird. Volkshochschulen werden ausschließlich staatlich geleitet, sodass bis auf
die Lehrmittelbeschaffung keine weiteren privaten Kosten für dich anfallen.
Fernschule: Wenn du das Abitur über den zweiten Bildungsweg nachholen möchtest, ist das
Fernabitur über eine Fernschule genau das richtige für dich. Zudem ist es für diejenigen der richtige
Weg, die einen Beruf ausüben. Für Berufstätige wird es zeitlich knapp, einen regelmäßigen Unterricht zu
besuchen und dem Abi so einen Schritt näher zu kommen. Zugangsvoraussetzung ist mindestens ein
erfolgreicher Abschluss an einer Hauptschule. Die eigene Voraussetzung ist jedoch vor allem eines:
Selbstständiges Lernen! An einer Fernhochschule steht dir nicht, wie an anderen Schulen, regelmäßig ein
Ansprechpartner zur Verfügung. Die Vorbereitung auf die Prüfungen gestaltest du mithilfe von
Onlinekursen, an manchen Fernschulen kannst du zudem unregelmäßig an Seminaren teilnehmen. Aufgrund der
Arbeit in Eigenregie, kann deine eingeplante Zeit bis zu deinem Abschluss sehr stark variieren. Da
Fernhochschulen häufig von privaten Anbietern geleitet werden, entstehen private Kosten, welche je nach
Fernschule variieren. Weitere Infos über mögliche finanzielle Unterstützungen kannst du gerne bei der
jeweiligen Fernschule einfordern.
Externes Abitur (Nichtschülerprüfung): Das externe Abitur, auch Nichtschülerprüfung
genannt, ist eine spezielle Möglichkeit für dich, das Abitur nachzuholen. Es gestaltet sich so, dass du
die Prüfungen auf dem Weg zum Abitur an einem regulären Gymnasium ablegst, ohne jedoch den Unterricht
besuchen zu müssen. Du bereitest dich per Selbststudium, Fernschule oder Volkshochschule vor und musst
wie normale Schüler einen Nachweis der ordnungsgemäßen Vorbereitung ablegen. Dies geschieht per
Vorprüfungen, welche dich bei erfolgreichem Abschneiden letztendlich zu den alles entscheidenden
Abiturprüfungen zulassen. Auf diesem Weg bietet sich für dich ebenso die Möglichkeit, lediglich die
Fachhochschulreife nach einem Jahr zu erlangen. In finanzieller Hinsicht fallen für dich in bestimmten
Bundesländern Prüfungs- und Anmeldegebühren an, welche jedoch stark variieren oder sogar ganz aufgehoben
sind, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen.