Ergotherapeut (schul.) (m/w)

Sascha Pander

Im Absolventeninterview stellen wir ehemalige Fachschüler und Fachschülerinnen der SRH Fachschulen vor.

Wie es nach der Ausbildung weitergehen kann, zeigt Sascha Pander. Er hat 2005 die Physiotherapie-Ausbildung in Karlsbad-Langensteinbach erfolgreich absolviert, führt eine eigene Praxis und betreut unter anderem die Handball-Bundesliga-Mannschaft Rhein-Neckar Löwen.

Wie ging es für Sie nach dem Abschluss zum Physiotherapeuten weiter?
Direkt im Anschluss an die Ausbildung habe ich viele Fortbildungen gemacht: Die Lymphdrynage- Ausbildung, die etliche Wochen dauert, danach die manuelle Therapie, dann die Osteopathie bei der DGOM (Deutschen Gesellschaft für Osteopathische Medizin), die Myoreflextherapie und den Sportphysiotherapeuten. Ein Jahr vor dem Abschluss habe ich schon damit begonnen, mich um eine Stelle zu bewerben. Ich habe fast ausschließlich Initiativ-Bewerbungen verschickt, da ich unbedingt im Sport tätig sein wollte. Ich wollte eine Praxis finden, die eine Mannschaft betreut oder die von vielen Sportlern besucht wird. Ich habe dann in einer kleinen Praxis angefangen, die direkt neben einer großen Sporthalle liegt. Dort habe ich im Amateur-Bereich die Damen-Handballmannschaft der TG Neureut betreut.

Wie kam es zu dem Entschluss, eine eigene Praxis zu eröffnen?
2010 ist der Entschluss gereift, dass ich mich neben der Festanstellung selbstständig machen wollte. Grundgedanke der Selbstständigkeit war die Abwechslung, dann auch Sportler aus anderen Sportarten betreuen zu können und natürlich der finanzielle Aspekt, da wir neben dem Verein noch Zeit zum Arbeiten hatten.


Welche Patientenbilder behandeln Sie?
Die Patientenbilder sind bei uns sehr vielfältig.
Unsere älteste Patientien ist zum Beispiel 92 Jahre alt. Außerdem haben wir viele Fälle, die schon bei etlichen Ärzten und sonstigen Maßnahmen waren und als letzte Instanz bei uns landen. Es ist aber schon so, dass der Schwerpunkt im Sport liegt. Wir haben viele Fußball-Profis oder -Amateure, auch aus dem Volleyball, eigentlich Sportler aller Art – Marathon, Triathlon, Iron Man. Neurologische Erkrankungen haben wir eher weniger. Wenn wir eine solche Erkrankung bemerken, ist es so, dass wir ein Ärztenetzwerk haben, auf das wir zurückgreifen können.

Wie sind Sie in den Dienst der Rhein-Neckar Löwen gekommen?
Als ich die Ausbildung begonnen habe, haben mich viele gewarnt, als Physiotherapeut wäre das ach so schwer, viele Stunden und nix verdienen.
In den Sport will jeder rein, das schafft man nur durch Beziehungen. Mein Credo war dann, dass ich mich durch Qualität durchsetzen muss. Das heißt, ich habe zum Beispiel in den Semesterferien ein vierwöchiges und unbezahltes Praktikum bei der Reha-Einrichtung des Physiotherapeuten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gemacht.
Ich habe schon während der Ausbildung kleinere Fortbildungen wie Tape-Kurse gemacht. Und ich habe, wie gesagt, sehr viele Initiativ-Bewerbungen rausgeschickt, von denen bestimmt 90 Prozent unbeantwortet geblieben sind.
Bei den Rhein-Neckar Löwen war es dann so, dass ich eine Anfrage hingeschickt habe, ob ich zu einem Training oder Spiel kommen kann, weil ich wissen wollte, wie es im Profi-Bereich abläuft. Mein Glück war, dass zu dieser Zeit eine 400-Euro- Stelle frei wurde und das war mein Einstieg bei den Rhein-Neckar Löwen. Eineinhalb Jahre später kam dann die Festanstellung. Das lief also hauptsächlich durch Eigeninitiative. Ich habe auch am Anfang viel mehr gebracht, als ich hätte bringen.
Anstatt einmal die Woche bin ich drei bis vier mal zum Training gegangen, weil mir die Sache so viel Spaß gemacht hat. Und da habe ich nicht auf die Zeit oder das Geld geachtet, sondern
ich habe agiert und es hat unheimlich viel Spaß gemacht – bis zum heutigen Tage.


Tagesablauf

Wie sieht ihr Aufgabenfeld bei den Rhein-Neckar Löwen aus?
Wir betreuen die Heimspiele und die Auswärtsspiele.
Derzeit spielen wir sowohl in der Championsleague als auch in der Bundesliga. Die Spieler werden vor dem Spiel getaped, mobilisiert und gedehnt. Das kann man sich vorstellen wie
eine Art Ritual. Wir versuchen immer, den selben Ablauf beizubehalten, weil das den Spielern Sicherheit gibt. Mein Kollege oder ich sitzen dann während des Spiels auf der Bank und hoffen, dass nichts passiert. Wenn es nötig ist, werden die Sportler nach dem Spiel noch behandelt.
Beim Training sind wir auch immer dabei, falls etwas passiert oder Reha-Maßnahmen getroffen werden müssen. Natürlich behandeln wir die Sportler auch außerhalb des Trainingsbetriebs. Generell behandle ich die Spieler mit einem Mix aus allem, was ich gelernt habe: Mit Manueller Therapie, Osteopathie, Myoreflextherapie und alten Techniken aus der Schulzeit. Ich mixe das und passe das dem Patienten an.

Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?
Das Schönste gibt es nicht. Es ist die Gesamtheit.
Ich freue mich jeden Tag, wenn ich herkommen darf. Was mir besonders viel Spaß macht, ist mit Menschen zu tun haben, die so vielfältig sind. Ich stelle fest, wenn Patienten engmaschig betreut werden und man die Zeit für sie hat – wir haben viel mehr Zeit als Ärzte und das muss uns bewusst sein – dann kann man die Menschen dazu bringen, etwas zu verändern und man kann eine erhebliche Lebensqualität zurückgeben. Schön ist auch, wenn Sportler nach einer Verletzung frühzeitig in den Sport zurückkehren.
Also kurzum, ich liebe meinen Beruf und ich kann jeden nur dazu anhalten, auch die schönen Seiten zu sehen. Das Positive überwiegt das Negative, das ich nicht mal benennen könnte.

Ihre Worte an unsere Auszubildenden?
Die Auszubildenden sollten die Sache mit Freudeangehen und nicht nach links und rechts schauen, wenn Leute sagen, mach dies, mach das, sondern auf das eigene Herz hören. Sie sollten genaue Vorstellung haben, wo sie sich in ein paar Jahren sehen. Umso leichter wird es dann auch, passende Fortbildungen auszuwählen und diesen Weg bestreiten zu können. Nicht einfach auf jede Stellenanzeigen bewerben, sondern sich die Frage stellen „was möchte ich“ und dann in diese Richtung auch gehen. Initiative zeigen und anfangs nicht aufs Geld schauen, sondern darauf, was zu einem passt – dann kann man einen ganz tollen Weg gehen.
Ansonsten die Ausbildung mit Freude angehen, regelmäßig den Lernstoff wiederholen und nicht erst Richtung Staatsexamen reinhauen, sondern sich jeden Tag ein bisschen mit den Themen befassen, dann fällt das viel leichter und ist auch nachhaltiger. Ich denke, dass man von diesem Wissen in den Folgejahren mehr profitiert, als wenn man zwei Monate Powerlearning betreibt.

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  Nach meiner Ausbildung zum Berufskraftfahrer bin ich vom LKW in das Büro gewechselt, um dort den Beruf des Fahrpersonalmanagers auszuüben. Im Rahmen dessen bin ich für drei Jahre nach Baunatal gegangen, um dort das Fahrpersonalmanagement für die Niederlassung Mitte zu übernehmen.

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