Das polnische Schul- und Berufsausbildungssystem

Wusstet ihr, dass bei polnischen Schülern die 6 eine begehrte Note ist? Anders als im deutschen System steht diese für eine herausragende Leistung, während die bei deutschen Schülern beliebte Note 1 ein „ungenügend“ ist. In Polen gibt es außerdem eine Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Mehr über das polnische Schulsystem sowie die Ausbildung in Polen haben wir im Interview mit unserem Kollegen Eugen Heinrich erfahren.

Mikołaj Śledź und Krystian Jędrzejczak – zwei Auszubildende aus unserer Tochtergesellschaft in Polen
Mikołaj Śledź und Krystian Jędrzejczak – zwei Auszubildende aus unserer Tochtergesellschaft in Polen © Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Die Kinder werden nach dem Kindergartenbesuch, der ab dem fünften Lebensjahr Pflicht ist, mit sechs Jahren eingeschult und besuchen die Grundschule für sechs Jahre. Nach dem Abschluss der Grundschule geht es auf das Gymnasium. Nach weiteren drei Jahren müssen sie eine Abschlussprüfung ablegen und sich für einen weiteren Bildungsweg entscheiden. Insofern ist das polnische Gymnasium mit dem deutschen nicht gleichzusetzen. In Polen dient die zweite Stufe des Schulsystems primär einer weiteren Orientierung der Schüler. Das Gymnasium ist also in etwa vergleichbar mit der deutschen Sekundarstufe 1.

Mit dem Abschluss des Gymnasiums muss der Schüler eine weitere Wahl zwischen dem Lyzeum, der technischen Fachschule und der Berufsschule treffen. Das Lyzeum beendet er nach drei Jahren, die technische Oberschule nach vier Jahren und die Berufsschule nach nur zwei. Das Lyzeum und die technische Oberschule schließt er  mit dem Hochschulreifezeugnis ab. Mit diesem Abschluss kann er an der Universität studieren. Zusätzlich nach dem Abschluss der technischen Fachschule muss der Schüler eine Fachprüfung ablegen. Wenn er diese besteht,  bekommt er den Titel des Technikers und eine berufliche Qualifikation aus dem jeweiligen Fachgebiet. Die Berufsschule ist stets praxisorientiert und bereitet den Schüler auf die Tätigkeiten in dem von ihm gewählten Beruf vor.

Wir wollten mehr über die Ausbildung in Polen wissen und haben daher mit unserem Kollegen Eugen Heinrich gesprochen. Er unterstützt unsere polnische Tochtergesellschaft beim Aufbau ihrer Ausbildung:


Wie sieht eine Ausbildung in Polen aus? Gibt es ähnlich wie bei uns in Deutschland Ausbildungsberufe, die überwiegend in einem Betrieb erlernt werden?

Die polnische Berufsausbildung ist im Gegensatz zur deutschen sehr viel schulischer, also theoretischer. Das bedeutet, dass die Auszubildenden 50 Prozent der Zeit in der Berufsschule verbringen und 50 Prozent  im Betrieb ausgebildet werden.  In unserer Tochtergesellschaft in Nowy Tomysl  bilden wir in den Berufen Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker, Schlosser und Verfahrensmechaniker aus. Dabei orientieren sich die Ausbildungsinhalte im Betrieb an den Qualitätsstandards der Phoenix Contact- Gruppe.


Wie lange wird bei unserer Tochter in Polen schon ausgebildet und wie viele Auszubildende gab es bisher insgesamt?

Im Jahr 2002 haben wir mit der Ausbildung dort angefangen. Bisher  haben wir 92 Auszubildende und Duale Studenten ausgebildet. Zurzeit befinden sich 53 junge Menschen in der Ausbildung,  davon 12 Duale Studierende.

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Phoenix Contact mit dem Stammsitz in Blomberg stellt Produkte der Verbindungstechnik, Automatisierungstechnik, der elektrischen Interfacetechnik und des Überspannungsschutzes her. Das Unternehmen hat neben fünf Standorten in Deutschland auch sechs Standorte im Ausland und beschäftigt allein in Deutschland knapp 6000 Mitarbeiter. Aktuell gehören dazu 254 Auszubildende.

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